Datum der Konstituierung: 30.04.2024
Leitung: Dr. Claudia Drewes
Problem / Ziel
Die „Hinweise für Markierungen auf neuen Fahrbahnoberflächen“, ersetzten 2014 die „Hinweise für Markierungen auf Fahrbahndecken aus Beton“ (Ausgabe 1994, 2009 zurückgezogen). Da sich der Kenntnisstand seit der Veröffentlichung weiterentwickelt hat und neuere Praxiserfahrungen vorliegen, die nicht in den Hinweisen berücksichtigt sind, ist eine Überarbeitung erforderlich geworden. Zudem zeigen Rückmeldungen aus der Straßenbauverwaltung, dass die Hinweise bislang aufgrund einiger Inhalte nur eingeschränkt genutzt wurden. Mit der Überarbeitung soll eine Aktualisierung erreicht werden und die oben geschilderten Kritikpunkte aufgegriffen werden, um die Akzeptanz der Hinweise zu steigern. Hierzu soll der in den Hinweisen geschilderte Sachverhalt mit aktuellen Praxiserfahrungen abgeglichen und fortgeschrieben werden. So gibt es einerseits spezifische Anwendungsfälle, bei denen z. B. der erhöhte Aufwand für die Applikation einer Verkehrsfreigabemarkierung gerechtfertigt ist. Andererseits zeigen Rückmeldungen aus der Praxis, dass die Markierung auf neuen Fahrbahnoberflächen von einigen Stellen als Routinemaßnahme gehandhabt wird, ohne dass hierbei nennenswerte Probleme aufgetreten sind. Ein wesentliches Ziel der Überarbeitung stellt daher die Überprüfung und Präzisierung der in den Hinweisen enthaltenen diesbezüglichen Empfehlungen dar.
Weiterhin soll der Aufbau der Hinweise insgesamt überarbeitet werden. Die Hinweise beinhalten eine umfangreiche Darstellung möglicher Risiken, wobei eine Einordnung im Hinblick auf die Häufigkeit des Eintretens (Unterscheidung Regelfall/Ausnahme) fehlt und nur teilweise Lösungsansätze aufgezeigt werden. Die Hinweise sollen so umformuliert und -strukturiert werden, dass eine ausgewogene und dem aktuellen Kenntnisstand entsprechende Darstellung erreicht wird. Dabei soll im ersten Schritt eine für die Praxis erforderliche Eingrenzung möglicher Risiken auf die für den Regelfall relevantesten Probleme bei der Markierung auf neuen Decken erfolgen. Für diese belegten maßgeblichen Praxisprobleme sollen praktikable und wirtschaftliche Lösungen erarbeitet werden, unter der Prämisse einer Minimierung möglicher Eingriffe in den Verkehr.
Zudem sollen im Rahmen der Überarbeitung differenziertere Einsatzempfehlungen für Verkehrsfreigabemarkierungen erarbeitet werden. Beispielsweise geht neben dem intendierten Nutzen (Überbrückung ungeeigneter Applikationsbedingungen) mit der zusätzlichen Applikation einer Verkehrsfreigabemarkierungen stets ein finanzieller und organisatorischer Mehraufwand für den Auftraggebenden einher (zusätzliche Applikation und Eingriff in den Verkehr, Aufwand für die Demarkierung/ggf. auch Haftungsrisiken). Es soll analysiert werden, in welchen Fällen der Einsatz einer Verkehrsfreigabemarkierung unter technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten zwingend erforderlich ist bzw. alternative Maßnahmen bevorzugt angewendet werden sollten. Hierzu sollen u. a. Praxiserfahrungen gesammelt und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen für verschiedene Szenarien durchgeführt werden.
Weiterhin soll überprüft werden, ob neben den bereits behandelten vollflächigen Markierungen der Geltungsbereich der Hinweise um nicht vollflächige Markierungen erweitert werden kann. Zudem soll der Einsatz des Verfahrens zur Bestimmung der Haftfestigkeit nach DIN EN ISO 4624 näher beleuchtet werden. Auch die dem Straßenbau zugeordneten Inhalte (Asphalt, Beton, Oberflächenbehandlungen, etc.) sind einer Aktualisierung zu unterziehen.
Angestrebtes Ergebnis
Wissensdokument (W 1) – 2026