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1.2.5 Aktualisierung der EVE

Datum der Konstituierung: 06.05.2024
Leitung: Prof. Dr. Matthias Kowald

Problem / Ziel

Analysen und Prognosen des Verkehrssystems und seiner Teilbereiche verlangen nach qualitativ hochwertigen Informationen und Daten. Dies gilt für den Personen- und den Güterverkehr sowie für neue und bestehende Verkehrsangebote. Je nach Analysegegenstand kommen dabei verschiedene Verkehrserhebungsmethoden zum Einsatz. Diese Methoden umfassen beispielsweise Zählungen des fließenden und des ruhenden Verkehrs, Verkehrsmessungen, Beobachtungen, sowie qualitative und quantitative Befragungstechniken unter anderem zu Einstellungen und Verhaltensweisen.

Für die Bundesrepublik Deutschland fassen die „Empfehlungen für Verkehrserhebungen“ (EVE) mit dem derzeitigen Ausgabestand von 2012 die grundlegenden Techniken zusammen. Die Empfehlungen werden dabei von einer Reihe weiterer Dokumente flankiert. Zu nennen sind etwa die „Hinweise für die Durchführung von Haushaltsbefragungen zum Mobilitätsverhalten“ mit dem Ausgabestand von 2018 und die „Hinweise zur Messung von Präferenzstrukturen mit Methoden der Stated Preferences“ mit einem Ausgabestand von 1996. Die genannten Dokumente sind von hoher Bedeutung und werden als Hilfestellung bei der Erhebungsbeauftragung, -durchführung und -auswertung genutzt, um einen ausreichenden Qualitätsstandard zu gewährleisten. Sie vermitteln der Leserschaft grundlegendes Wissen zu den beschriebenen Erhebungs-, Aufbereitungs- und Analysemethoden. Die „Empfehlungen für Verkehrserhebungen“ (EVE) erheben den Anspruch der Vollständigkeit hinsichtlich des Methodenwissens für Verkehrserhebungen im Bereich des Personenverkehrs und einer zumindest partiellen Abdeckung der Methoden zum Wirtschaftsverkehr.

Der Bereich der Verkehrserhebungsmethoden hat sich in den letzten Jahren sehr dynamisch entwickelt, wobei insbesondere durch die Digitalisierung und gestiegene Rechenkapazitäten neue Möglichkeiten zur Erfassung, Aufbereitung und Analyse von Verkehrsdaten entstanden sind. Beispiele sind Informationen aus Trackingverfahren, automatischen Fahrgastzählungen, Buchungs- und Zahlungsinformationen, Nutzungsinformationen zu Sharing-Angeboten und aus digitalen Foto- und Videosystemen. Andererseits haben sich die Rahmenbedingungen für die Durchführung von Erhebungen verändert, z. B. im Hinblick auf Datenschutz oder Teilnahmebereitschaft. Auf Seiten der Datenanalyse sind generisch-algorithmische Verfahren zu nennen. Zeitgleich sind auf Seiten des Verkehrsangebots und der Verkehrsnachfrage neue Services und Verhaltensweisen entstanden, deren Erfassung und Analyse teils nach neuen methodischen Zugängen verlangt. Ausdruck dieses Verlangens sind beispielsweise die von der FGSV publizierten Hinweise zum Umgang mit „Multi- und Intermodalität“ des AK 1.2.8 und insbesondere das „Teilpapier 2: Erheben, Beschreiben und Erklären“ mit dem Ausgabestand von 2017.

Eine systematische Zusammenführung traditioneller und neuer Methoden der Verkehrserhebung mit Anwendungsbeispielen und einer kritischen Reflektion der jeweiligen methodenspezifischen Stärken und Schwächen fehlt derzeit. Mit dem Zweck einer derartigen Zusammenführung soll daher die internationale Fachliteratur zusammengetragen und zu einer Neuauflage der „Empfehlungen für Verkehrserhebungen“ (EVE) verdichtet werden. Eine derartige Aufarbeitung ist für die FGSV wichtig, um den aktuellen Stand zu Verkehrserhebungen der praktischen Verkehrsplanung zugänglich zu machen.


Nutzende der Empfehlungen

Typische Nutzende der Empfehlungen Ingenieurinnen und Ingenieure, Planerinnen und Planer, Kommunen, Landkreise, Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde, die ein grundlegendes Wissen und Unterstützung bei der Planung, Umsetzung und Analyse von Verkehrserhebungen im Bereich des Personen- und Güterverkehrs suchen. Darüber hinaus können die Empfehlungen in der Lehre eingesetzt werden.


Grobe Gliederung des Inhalts

Grobe Anlehnung an die Ausgabe 2012:

  • Einführung
  • Statistische Grundlagen von Erhebungen
  • Zählungen 
  • Messungen
  • Beobachtungen
  • Befragungen
  • Erfassung von Verhaltensreaktionen in hypothetischen Situationen
  • Qualitative Erhebungsverfahren
  • Datenschutz bei Verkehrserhebungen

Angestrebtes Ergebnis

Regelwerk (wie auch vorher: Empfehlungen R 2) – 2026

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