7.4.3 Schichtenverbund

Datum der Konstituierung: 3.3.2015

Leitung: Dr.-Ing. Thorsten Wolf

Problem / Ziel

Das von dem übergeordneten Ausschuss (damals: "Herstellen und Verarbeiten von Asphalt") erstellte "Merkblatt für Schichtenverbund, Nähte, Anschlüsse und Randausbildung" (M SNAR), Ausgabe 1998, wurde zwischenzeitlich zurückgezogen. Wesentliche Festlegungen dieses Merkblattes sowie neuformulierte Anforderungen an den Schichtenverbund wurden erstmalig in die ZTV Asphalt-StB 07 übernommen. Anforderungen werden an die maximale Scherkraft zwischen Asphaltdeck- und Asphaltbinderschicht sowie zwischen allen übrigen Asphaltschichten und -lagen gestellt. Eine Unterschreitung der Anforderungswerte führt bauvertraglich zu einem Mangel, der mit einzelbauvertraglichen Regelungen u. a. über Abzüge des Einheitspreises behandelt werden kann. Ein anforderungsgerechter Schichtenverbund ist eine Voraussetzung für eine lange Nutzungsdauer einer Verkehrsflächenbefestigung. Inwieweit eine Unterschreitung der Anforderungswerte die zu erwartende Nutzungsdauer der Asphaltbefestigung herabsetzt, wird derzeit diskutiert.

Die Bandbreite ermittelter Scherkräfte mit dem Prüfverfahren nach den TP Asphalt-StB, Teil 80 ist erfahrungsgemäß sehr groß, da auf den Schichtenverbund viele Einflussgrößen aus der Herstellung und dem Einbau des Asphaltmischgutes sowie aus dem Zustand der Unterlage wirken. Ein nicht anforderungsgerechter Verbund kann oftmals nicht zweifelsfrei einer Ursache zugeordnet werden. Im gültigen Regelwerk wird nicht ausreichend beschrieben, welche Maßnahmen in der Vorbereitung und Ausführung zu treffen sind, um einen anforderungsgerechten Schichtenverbund sicher erzielen zu können.

Es ist daher von großem Interesse, Hinweise zur Erzielung eines anforderungsgerechten Schichtenverbundes unter Berücksichtigung der Weiterentwicklung der Asphalttechnologie und der Maschinentechnik als Regelwerk zu veröffentlichen und fortzuschreiben. Bei der Fortschreibung sind folgende Punkte zu berücksichtigen:

  • Anforderungen an die Beschaffenheit der zu überbauenden Unterlage und Empfehlungen zur Dokumentation der Unterlage
  • Auswertung von Prüfergebnissen zum Schichtenverbund, Erarbeiten "Stand des Wissens" und des Entwicklungspotentials aus Material- und Maschinentechnik für den Schichtenverbund
  • Empfehlungen zur Fortschreibung des Technischen Regelwerks (ZTV Asphalt-StB, ZTV BEA-StB)
  • Empfehlungen zur Prüfung und Beurteilung des Schichtenverbundes (TP Asphalt-StB)
  • Forschungsanträge formulieren und Forschungsvorhaben betreuen:
    • Einfluss der Walzverdichtung z.B. durch Einsatz von Gummiradwalzen auf den erzielbaren Schichtenverbund und die erreichte Dichteverteilung in der Asphaltschicht (Verdichtungsgradiente)
    • Einfluss der Vorverdichtung der Einbaubohle des Asphaltstraßenfertigers auf den erzielbaren Schichtenverbund
    • Überprüfung des Einsatzmöglichkeiten des Sprühfertigers beim Einbau von konventionellen Asphaltschichten zur Sicherstellung eines anforderungsgerechten Schichtenverbundes

Potenzielle Nutzer des Regelwerks sind Straßenbauverwaltungen und Nutzer von Verkehrsflächenbefestigungen, da u. a. mit einem anforderungsgerechten Schichtenverbund die zu erwartende Nutzungsdauer von Verkehrsflächenbefestigungen erreicht werden kann.

Angestrebtes Ergebnis

Merkblatt (R 2)

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