Datum der Konstituierung: 19.09.2011
Leitung: Dipl.-Ing. Stefan Höller
Problem / Ziel
Die Verkehrsbelastungen und der Anteil des Schwerverkehrs mit hohen Achslasten sind in der Vergangenheit nahezu stetig gestiegen und werden weiter steigen. Um auch in der Zukunft auf den höchstbelasteten Autobahnen Mobilität gewährleisten zu können, bedarf es innovativer Lösungen für Straßenkonstruktionen, die eine maximale Lebensdauer erreichen, minimaler Erhaltungsmaßnahmen und minimalen Verkehrseinschränkungen zur Durchführung dieser Erhaltungsmaßnahmen bedürfen.
In Deutschland werden seit den 1930er Jahren bis heute Betonfahrbahndecken auf Autobahnen mit gutem Erfolg ausgeführt. Dabei optimierte man schrittweise die Fugen, die Schichtdicken, Tragschichten usw. Heute werden Betonfahrbahndecken standardisiert in unbewehrter Plattenbauweise mit verdübelten Querscheinfugen im Abstand von 5m angewendet. Es ist aber ein zweite Konstruktionsvariante möglich: Die Durchgehend Bewehrte Betonfahrbahndecke. Ausländische Erfahrungen, vor allem aus Belgien, USA und einigen anderen Ländern, haben gezeigt, dass mit dieser Bauweise längere Lebensdauern erreicht werden und weniger Erhaltungsmaßnahmen erforderlich sind. In Deutschland gibt es in dieser Bauweise bisher 3 Versuchsstrecken (B 56 bei Düren, A 5 bei Darmstadt und eine Werksstraße bei Geseke). Eine vierte Strecke ist aktuell auf der A 94 bei Forstinning im Bau. Weitere Strecken sind für die nächsten Jahre vorgesehen. Die ersten Erfahrungen waren grundsätzlich positiv
Im Rahmen der Versuchsstrecken und im Kontakt mit ausländischen Experten wurden viele baupraktische Erfahrungen mit der Bauweise gemacht und es konnten neue Erkenntnisse gewonnen werden. Trotzdem ist diese Bauweise im Deutschen Straßenbauregelwerk bisher nicht enthalten.
Ziel ist es, alle bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse zusammenzutragen und in einem Merkblatt der FGSV zu veröffentlichen. Damit wird allen am Straßenbau Beteiligten das vorhandene Wissen über diese Bauweise zu Verfügung gestellt und die Ausführung dieser langlebigen und unterhaltungsarmen Bauweise erleichtert.
Angestrebtes Ergebnis
Es ist ein FGSV-Merkblatt zur Bauweise „Durchgehend Bewehrte Betonfahrbahndecke“ (R 2) zu erstellen. Darin soll auf zu verwendende Betone, Bewehrung, Fugen, Tragschichten, Entwässerung und die Ausbildung von Endbereichen eingegangen werden. Darüber hinaus ist die Bauausführung detailiert zu beschreiben. Abschließend sollen mögliche Oberflächentexturen einschließlich Deckschichten beschrieben werden.