7.5 Erhaltungstechnologie

Leitung: Dipl.-Ing. Volker Schäfer

Auftrag / Aufgaben

Zur langfristigen und nachhaltigen Sicherung der Mobilität ist die Erhaltung der Bundesfernstraßen, der Landesstraßen und der Straßen in kommunaler Trägerschaft eine vordringliche Gegenwarts- und Zukunftsaufgabe aller Beteiligten. Inzwischen wurde die systematische Straßenerhaltung zur netzweiten Optimierung der Erhaltungsplanung für das Bundesfernstraßennetz entwickelt. Für die Landesstraßen und die kommunalen Straßen sind ähnliche Systeme mit unterschiedlichem Abarbeitungsstand in der Bearbeitung bzw. bereits realisiert. Das rechnergestützte Pavement Management System (PMS) wird bereits in einigen Bundesländern zur Aufstellung von komplexen mittelfristig umsetzbaren Erhaltungsprogrammen eingesetzt. Mit dem PMS können die Wirkungen gewählter Erhaltungsmaßnahmen abgeschätzt, die kurz- und mittelfristigen Erhaltungsplanungen besser bewertet und die Erhaltungsprogramme netzweit optimiert werden. Ziel ist es, einer ungünstigen Entwicklung der Altersstrukturen der Straßensubstanz und des Oberflächenzustandes rechtzeitig entgegenzuwirken. Neben der Mängelanalyse, d. h. der Ermittlung der Schadensursache kommt der Wahl der bautechnisch möglichen und sinnvollen Erhaltungsmaßnahmen und deren wirtschaftliche Ausführung eine herausragenden Bedeutung zu. Aufgabe des Arbeitsausschusses ist es, die hier vorgegebenen Grundsätze in Verbindung mit einer in jeder Phase zu betrachtenden Erhöhung der Verkehrssicherheit und Verminderung der erhaltungsbedingten Verkehrsbehinderungen in einem deutschlandweit umzusetzenden Regelwerk – möglichst vertragsrechtlich verbindlich – zu erfassen und zu beschreiben.Die bewertungsrelevanten Zustandsmerkmale für Asphaltbefestigungen wie z. B.

  • Ebenheit in Längs- bzw. Querprofil
  • Griffigkeit
  • Netzrisse, Risshäufungen, Einzelrisse
  • Ausmagerungen, Kornausbrüche
  • Flickstellen

sind Ausgangsgrößen für die Wahl und Umsetzung geeigneter Erhaltungsmaßnahmen.Planung und Ausführung von Asphaltbauweisen im Rahmen der Baulichen Erhaltung und im Sinne der dauerhaften Verbesserung bzw. positiven Veränderung der Zustandsmerkmale erfordern u. a. besondere Kenntnisse und Erfahrungen.

Die hier genannten Rahmenbedingungen sind im Zuge der Tätigkeit des Arbeitsausschusses umfassend zu analysieren, zu bewerten und in geeigneter Weise in Form von Regelwerken darzustellen. Die sich aus der Umsetzung der Europäischen Normung in das deutsche Regelwerk ergebenden Veränderungen werden schrittweise und in Übereinstimmung mit den übrigen auf dem Gebiet der Asphaltbauweisen anzupassenden Regelwerken vorgenommen.

Bestand an Regelwerken und Wissensdokumenten

  • Merkblatt für griffigkeitsverbessernde Maßnahmen an Verkehrsflächen aus Asphalt – (2002) – 763
  • Hinweise für das Schließen und die Sanierung von Rissen sowie schadhaften Nähten und Anschlüssen in Verkehrsflächen aus Asphalt (H SR) – (2003) – 777
  • Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für die Bauliche Erhaltung von Verkehrsflächenbefestigungen – Asphaltbauweisen (ZTV BEA-StB 09/13) – (Ausgabe 2009/Fassung 2013) – 798
  • Technische Lieferbedingungen für die Bauliche Erhaltung von Verkehrsflächenbefestigungen, Teil: Güteüberwachung, Teil: Ausführung von Dünnen Asphaltdeckschichten in Kaltbauweise (TL G DSK-StB) – (2015) – 790/1
  • Technische Lieferbedingungen für die Bauliche Erhaltung von Verkehrsflächenbefestigungen, Teil: Güteüberwachung, Teil: Ausführung von Oberflächenbehandlungen (TL G OB-StB) – (2015) – 790/2
  • Technische Lieferbedingungen für die Bauliche Erhaltung von Verkehrsflächenbefestigungen, Teil: Güteüberwachung, Teil: Ausführung von Dünnen Asphaltdeckschichten in Heißbauweise auf Versiegelung (TL G DSH-V-StB) – (2015) – 790/3
  • Hinweise für Reparaturasphalt zur Schadstellenbeseitigung (H RepA) – (2019) – 732

Aktivitäten

Laufende Bearbeitung / Überarbeitung von Regelwerken / Wissensdokumenten

  • Merkblatt für griffigkeitsverbessernde Maßnahmen an Verkehrsflächen aus Asphalt – (2013)
  • Wertung der unterschiedlichen Erhaltungsmaßnahmen im Hinblick auf
    • Dauerhaftigkeit
    • Erhöhung der Verkehrssicherheit
    • Verminderung der maßnahmebedingten Verkehrsbehinderungen
    • Verminderung der Emissionen (Reifen – Fahrbahn u. ä.)
  • Gestaltung eines umfassenden qualitätssichernden Regelwerkes für die Bauliche Erhaltung – Asphaltbauweisen 
  • Begleitung neuer bzw. weiter entwickelter Erhaltungstechnologien in Verbindung mit der Betreuung von Forschungsthemen
  • Umsetzung der PMS-gestützten Erhaltungsprogramme und Ausgestaltung der Schnittstelle Programmergebnisse – Wahl der Erhaltungsmaßnahme 

Forschungsbedarf
Vergleich der Vorschläge des PMS mit den tatsächlich ausgeführten Maßnahmen mit Überprüfung der Wirksamkeit dieser Maßnahmen

Weitere Aktivitäten
Vorbereitung und Durchführung von Kolloquien "Bauliche Erhaltung von Asphaltbefestigungen" im Abstand von ca. 2 Jahren als Tagesveranstaltung mit kleiner Ausstellung

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