Technische Sonderlösungen für landschaftspflegerische Maßnahmen im Straßenbau

Datum der Konstituierung: 26.02.2020

Leitung: Dipl.-Geogr. Dr. agr. Sven Reiter

Problem / Ziel

Die Realisierung eines Infrastrukturprojekts hängt regelmäßig von der effizientesten Anwendung spezieller technischer Lösungen zum Schutz von Arten oder Lebensräumen ab. Manchmal ist auch die Applikation spezieller vegetationstechnischer Maßnahmen (z. B. Großbaum-, Heckenverpflanzung) zielführend. Dennoch leiden viele Projekte unter dem Mangel geeigneter landschaftspflegerischer Maßnahmen bzw. ineffektiver oder zu teurer Technologie, woran Projekte bereits fehlgeschlagen sind oder zumindest erheblich zeitlich verzögert wurden. Zur Unterstützung der seitens des BMDV beabsichtigten Planungsbeschleunigung (Strategie Planungsbeschleunigung, BMDV 2017) kann die Aufnahme geeigneter und effizienter technischer/vegetationstechnischer Lösungen für umweltplanerische Belange, die Genehmigungsverfahren verkürzen und rechtliche Risiken vermeiden bzw. reduzieren. Auch beim Auftreten unvorhergesehener Konflikte während der Bauausführung ist es zunehmend notwendig, unter erheblichem zeitlichem Druck, effektive technische Lösungen im Bauvorfeld (z. B. CEF) oder im Baugeschehen zu finden, um Bauverzögerungen zu vermeiden.

Bei den erforderlichen Maßnahmentypen handelt es sich nicht um Standardmaßnahmen, die in den einschlägigen Regelwerken des Straßenbaus enthalten sind (MUVS, RLBP, ELA, MAQ, H ArtB, H LPM). Diese neuen, ergänzenden Maßnahmen mit hohem Innovationspotenzial sind vielmehr Sonderlösungen für spezielle Anwendungsfälle. Diese basieren oftmals auf dem Einsatz besonderer Technologien und/oder innovativer landschaftsbaulicher und vegetationstechnischer Maßnahmen. Die FGSV zielt seit einigen Jahren bereits darauf ab, im Rahmen von Tagungen und der laufenden Postersammlung Best-practice-Beispiele solcher Sonderlösungen zu identifizieren und zusammenzutragen. Es ist Ziel des Arbeitskreises, aus diesen Fall- und Musterbeispielen sowie weiterer Recherchen allgemeine und übertragbare Empfehlungen für den Einsatz optimierter/neuentwickelter Techniken abzuleiten, die Transferschlüsse für weitere Planungssituationen ermöglichen.

Maßnahmen, welche in anderen Kontexten entwickelt wurden, können auf Anwendung im Arten- und Habitatschutz übertragen werden. Es ist wahrscheinlich oftmals nicht erforderlich, ganz neue Technologien zu entwickeln, sondern vorhandene Technik auf neue Anwendungsfelder zu übertragen. Um dies zu gewährleisten, wirken auch Experten anderer Verkehrsinfrastruktursektoren in diesem Arbeitskreis mit. Insbesondere die Verknüpfung intelligenter Straßentechnologie mit LPM wird hierbei angestrebt.

Angestrebtes Ergebnis

  • Hinweise (W 2 ggf. W 1) – 2022

Vorläufige Bezeichnung: "Hinweise zu technischen Sonderlösungen für landschaftspflegerische Maßnahmen im Straßenbau" (HTS)

  • Empfehlungen für die Novellierung des HVA F-StB (Fachbereich ökologische Erfassungsmethoden)
  • Erweiterung der FGSV-Postersammlung
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